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  Submerse Makrophyten        
           


                                                  Submerse Makrophyten

Der Begriff submerse Makrophyten umfasst alle mit bloßem Auge erkennbaren, untergetaucht lebenden Pflanzen. Wie beim Makrozoobenthos handelt es sich auch hier nicht um eine einheitliche systematische Gruppe. Neben den Samenpflanzen kommen z.B. auch große Algen vor, die in ihrem Erscheinungsbild den höheren Pflanzen ähneln und aufgrund ihres verästelten Wuchses "Armleuchteralgen" (Characeen) genannt werden.

Die submersen Makrophyten sind der starken Bindung einzelner Arten an bestimmte Nährstoffverhältnisse, Wasserhärten und pH-Werte hervorragend zur ökologischen Charakterisierung von Seen geeignet. Die Zusammensetzung der Makrophyten spiegelt die Nährstoffsituation in einem längeren Zeitraum wider, während chemische Messwerte im Laufe des Jahres stark veränderlich sind.

Ein Beispiel für die Anpassung an verschiedene Nährstoffverhältnisse und Wassertrübung, ist die ökologische Formenbildung bei der Krebsschere (Stratiotes aloides). Sie bildet in klaren nährstoffarmen Gewässern untergetauchte Bestände und schwimmt bei höherem Nährstoffgehalt und zunehmender Trübung zur Wasseroberfläche auf.

Die Armleuchteralgen bilden ausgedehnte Grundrasen in oligo-mesotrophen (nährstoffarmen) kalkreichen Gewässern und sind durch die allgemeine Eutrophierung der Landschaft heute fast sämtlich gefährdet. Wichtige Gattungen in Seen Brandenburgs sind Chara, Nitellopsis und Nitella. Die Characeen bilden häufig Einart-Bestände, kommen aber gelegentlich auch vergesellschaftet mit Wasserschlauchgewächsen (Gattung Utricularia) vor. Dabei handelt es sich um Arten, die wegen der Nährstoffarmut der Gewässer ihren Nährstoffbedarf auch über tierische Nahrung decken. Mit Hilfe kleiner Bläschen am Spross wird Plankton eingefangen und verdaut. Auch die Nixkrautgewächse (Gattung Najas) kommen überwiegend in diesem Gewässertyp vor.

Zu den Samenpflanzen gehören die Vertreter der artenreichen Familie der Laichkräuter (z.B. Gattung Potamogeton ), die ihren Schwerpunkt in meso-eutrophen (mäßig nährstoffreichen) kalkreichen Gewässern besitzen. Sie kommen hier häufig vergesellschaftet mit Seebeerengewächsen (Gattung Myriophyllum), Hornblattgewächsen (Gattung Ceratophyllum) und Froschbissgewächsen (Gattungen Elodea und Stratiotes) vor. Mit zunehmender Eutrophierung verarmt die Flora, in hypertrophen Seen kommen i.d.R. keine submersen Makrophyten mehr vor.

Der kalkarme Gewässertyp ist in der Jungmoränenlandschaft Brandenburgs selten. In oligo-mesotrophen Gewässern bilden in sauren Ausprägungen die Knollen- oder Zwiebelbinse (Juncus bulbosus) und Torfmoose (Gattung Sphagnum) submerse Rasen. Liegt der pH-Wert etwas höher, tritt das Wechselblütige Tausendblatt (Myriophyllum alterniflorum) auf.


Stratiotes

Submerser Bestand der Krebsschere im Krüselinsee

myriophyllum

Tauchflur eines eutrophen Sees mit Myriophyllum spicatum


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